Wassersportschule: SKS Ausbildungstörn vom 26. August – 02. September 2016

Im Hafen

Mit 5 Seglern (vier SKS Auszubildende + Skipper) ging es zum genannten Zeitraum mit einer „Beneteau 37“ auf die niederländischen Küstengewässer. Starthafen war Stavoren. Am Freitag wurde zunächst das Schiff übernommen. Nachdem alles an Bord war und nach einer Einweisung ging es abends bereits kurz raus, um Manöver wie Anlegen, Ablegen und Boje über Bord zu üben.

Danach fuhren wir zurück in die Heimatbox. Am nächsten Morgen hieß es Leinen los, Richtung Abschlußdeich (Den Oever). Gegen 15.00 Uhr wurde die Schleuse erreicht, so dass wir bei Hochwasser mit ablaufendem Wasser weiter durch die Fahrwasser „Visjagersgaatje“ und „Malzwin“ Richtung Den Helder segeln konnten. Aufgrund der Windrichtung wählten wir kurz vor Den Helder das Fahrwasser „Gat van Stier“, zwar ein kleiner Umweg, aber dafür unter Segel. Dann in der Hafeneinfahrt Den Helder das 1. Unglück. Ein Handschuh ging über Bord. Er wurde noch einmal kurz gesehen, aber trotz aller Bemühungen gab es keine Rettung. Der Schwell in der Hafeneinfahrt war zu heftig, um den Handschuh im Auge zu behalten.

Den Helder ist ein Marinehafen. Man liegt hier in Sichtweite der niederländischen Marineschiffe, so war unser Hafen auch der „Koninklijke Marine Jacht Club“.  Zu empfehlen ist hier übrigens das Hafenrestaurant, man sitzt hier hoch erhoben und hat einen guten Blick über die Waddenzee bis Texel. Das Essen ist gut und vor allem günstig. Für den Sonntag haben wir uns viel vorgenommen. Es sollte von Den Helder über die Nordsee bis nach Terschelling gehen. Der Wind hat über Nacht zugenommen. Am Morgen hatten wir rund 6 Bft. aus Südwest. Die Richtung war gut. Aufgrund der Gezeiten mussten wir schon um 6.45 Uhr ablegen. Über das „Schulpengat“ fuhren wir bei ablaufendem Wasser die holländische Küste entlang. Die Abkürzung über das „Molengat“ kam aufgrund der Wetterverhältnisse nicht in Frage. Es waren schließlich Gewitter angesagt. Die dunklen Wolken kamen auch bedrohlich auf uns zu. Gegen Mittag hat sich nach einem kurzen Gewitter aber alles verzogen. Mit Raumschotkurs segelten wir entlang der Küstenlinie von Texel und Vlieland mit auflaufendem Wasser und erreichten dann am Nachmittag das Seegat zwischen Terschelling und Vlieland. Der Wind hat weiter zugenommen und es hat sich hier eine ordentliche Welle aufgebaut. Der ursprüngliche Plan, durch das wieder betonnte „Schuitengat“ eine Abkürzung Richtung Terschelling zu fahren, kam nicht in Frage. Genaue Tiefenangaben gab es hier noch nicht. Sicherheit hatte den Vorrang!

Der Weg über den „Vliestroom“ und „Slenk“ ist  auch nicht so weit. Gegen 18.25 Uhr machten wir auf Terschelling fest. Der Hafen war ziemlich voll, so dass wir  nur mit dem Heck zum Steg zwischen mehreren Yachten festmachen konnten. Am nächsten Morgen mussten wir uns erst mal mit den Nachbarn verständigen, bevor wir ablegten. Als wir raus waren, wurden die Boote wieder neu vetäut, einige sind auch mit uns ausgelaufen. Da es an diesem Tag nur bis Vlieland ging und der Wind nachgelassen hat, nutzten wir die Zeit, um Hafenmanöver zu üben.

Gegen 14.30 Uhr erreichten wir bereits Vlieland. Also noch Zeit, um die schöne Insel zu erkunden. Vom Hafen erreicht man zu Fuß in ca. 15 Min. den Strand, auch der Ort ist nicht weit. Das Wetter war traumhaft, Sonnenschein und leichter Wind.

Am nächsten Morgen ging es aufgrund der Gezeiten wieder früh los. In Gezeitengewässern geben die Gezeiten den Ton an, nicht der Biorhythmus. Zunächst ging es über den „Vliestroom“, um dann in die „Inschot“ und „Scheurak“. Die letzten beiden Wattenfahrwasser führen genau zwischen trockenfallenden Gebieten. Also Vorsicht war angesagt. Neben der Stromrichtung war natürlich auch die Wassertiefe zu beachten. Wir fuhren bei ablaufendem Wasser, da sollte man sich nicht festfahren.

Gegen Mittag erreichten wir den „Texelstroom“ und dann mit einigen Kreuzschlägen bald den Hafen Oudeschild auf Texel. Auch hier kann man das Hafenrestaurant nur empfehlen. Neben dem guten Essen ist hier die Aussicht über die Waddenzee wirklich bezaubernd. Der Hafen ist übrigens auch sehr für Kinder geeignet. Am Mittwoch wurden Hafenmanöver geübt. Auch ging es nochmal hinaus, entlang der holländischen Küste, mit ablaufendem Strom runter, mit auflaufendem Strom wieder zurück. Auf der Rückfahrt entdeckten wir in Höhe des bekannten Urlaubsortes Julianadorp ein U-Boot. Über Funk erfuhren wir, dass der Hafen Den Helder wegen des Einlaufens dieses Bootes gegen Abend gesperrt wird. Scheinbar kam dieses U-Boot von einem längeren Auslandseinsatz zurück. Die Mannschaft postierte sich vor der Hafeneinfahrt Den Helder auf dem Boot. Wir konnten dies aus nächster Nähe beobachten, da wir auf den Weg nach Texel hier vorbei mussten.

Gegen 18.45 Uhr waren wir zurück auf Texel. Am nächsten Morgen legten wir um 07.30 Uhr ab Richtung Abschlußdeich. Diesmal nahmen wir die Lorentzschleuse bei Kornwerderzand. Gegen 11.30 Uhr erreichten wir pünktlich zu Hochwasser den Schleusen-Vorhafen. Mit uns hatten auch unzählige Boote die gleiche Idee. Ob die alle in die Schleuse passen? Es hat gepasst. Aber viel mehr hätten es nicht sein dürfen. Zurück in Ijsselmeer ankerten wir in Höhe Makkum und machten erst mal Mittagspause. Nach rund 1 Stunde segelten wir dann zurück nach Stavoren in unsere Heimatbox. Den Abend verbrachten wir dem Restaurant „Stadsboerderij De Koebrug“. Neben gutem Essen (nicht ganz günstig) gibt es hier eine schottische Whiskybar mit über 400 Sorten Whisky.

Am letzten Tag ging es kurz raus, um Mannöver zu üben. Boje über Bord unter Segeln war angesagt. Auch dies ein Pflichtmanöver in der SKS-Prüfung. Für den bald anstehenden Prüfungstörn gibt es keine Bedenken. Alle haben die Manöver souverän gemeistert. Gegen Mittag ging es zunächst zur Tankestelle und anschließend wieder in die Box. Nach der Decksreinigung und Ausräumen wurden das Schiff wieder unbeschadet übergeben.

In einer Woche haben wir 227 Seemeilen größtenteils unter Segeln „abgeleistet“, dabei wurden drei Inseln besucht, waren auf dem Ijsselmesser, der Waddenzee und der Nordsee. Das Wetter hätte eigentlich nicht besser sein können, außer einem Gewitter hatten wir keinen Niederschlag.

Alle waren begeistert und können den nächsten Törn kaum erwarten.

 

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