Ruderabteilung auf Besuch in Mirow
Die diesjährige Wanderfahrt wurde bereits 2019 geplant und führte vom 17.09. bis zum 20.09.2020 nach Mirow an die Mecklenburgische Seenplatte.
Da zu den Ruderfreunden des Rudervereines Blau/Weiß Mirow seit einigen Jahren gute Kontakte bestehen, konnten von dort Boote ausgeliehen werden mit der Folge, dass ein umständlicher Bootstransport von Nordhorn entfallen konnte. Neben den 9 Teilnehmer/innen aus Nordhorn konnten auch 2 Ruderinnen vom WSV Meppen sowie je einen Ruderer aus Wildeshausen und aus Leer begrüßt werden
Nach Ankunft am Bootshaus am frühen Donnerstagnachmittag ging es auch gleich aufs Wasser. Hierüber freuten sich die Teilnehmer nach der langen 7stündigen Anreise besonders. Gerudert wurde in Vierern mit Steuermann. Bereit gestellt wurden 1 D-Boot sowie 2 geklinkerte C-Boote, die mit Macon-Holzskulls gerudert wurden. Da es geklinkerte Boote nicht mehr sehr häufig gibt, war es für die Nordhorner und ihre Gäste natürlich etwas Besonderes, in solch einem Boot rudern zu dürfen. Die erste Strecke führte dann auch gleich über den Mirower See in den Lepptinsee über eine Strecke von rund 20 Kilometern.
Übernachtet wurde in dem direkt am Kanal und einer Schleuse gelegenen gut bürgerlichen Hotel
„Zum Löwen“ in Strasen, so dass die bei den Wanderfahrten üblichen Luftmatratzen und Schlafsäcke zu Hause gelassen werden konnten. Die Erfahrung zeigt, dass man eine solche Wanderfahrt auch als „Urlaub“ mit einem gewissen Standard genießen möchte.
Der zweite Rudertag sollte der längste werden. Es ging über 40 km in den Nebelsee. Die Mannschaften in den Booten wurden noch etwas optimiert, so dass jedes Boot ungefähr gleich stark besetzt war. Auch an diesem Tag war das Wetter nicht zu übertreffen. Morgens lag noch ein bisschen aufgehender Dunst über das Wasser, welcher aber gegen 09.00 Uhr verflogen war. Um 10.00 Uhr ging es dann auf das Wasser; wiederum spiegelglatt bei strahlendem Sonnenschein, wie schon am Vortag. Aufgrund der doch „schattigen“ Temperatur von 10°C am Morgen erwiesen sich die mitgebrachten wetterfesten Decken für die Steuerleute als ideal.
Die Strecke zum Nebelsee war außerordentlich interessant. Durch die Schleuse in Mirow, über den Müritz-Kanal, offene Seenflächen und dem breiteren Müritzarm ging es durch schmale Durchfahrten, die die Seen teilweise untereinander verbinden. Ein großer Vorteil der diesjährigen Tour war, dass aufgrund der Kontakte nach Mirow einigen Teilnehmern die Ruderstrecke schon bekannt war. Ansonsten hätte man die Durchfahrten nicht gefunden und sich wahrscheinlich auf dem Wasser verfahren. Auf den Gewässern war reger Bootsverkehr zu verzeichnen: Hausboote, Motorboote, Fahrgastschiffe, Kanuten.
Unterbrochen wurde die doch anspruchsvolle Ruderstrecke von 40 km immer wieder von kleinen Pausen, in denen geeignete Uferstellen zum Anlanden gesucht und gefunden wurden. Dies waren dann häufig kleine Badestellen mit einem Sandstrand. Hier konnten die Boote dann vorsichtig auflaufen. Für die Ruderer/innen hieß es dann „Schuhe aus“ und barfuß durch das Wasser an Land. Dort gab es dann ausreichend Gelegenheit zum Austausch mit den anderen Mannschaften. Höhepunkt der Mittagspause war ein tolles mitgebrachtes Picknick mit allem, was man gerne isst. So gestärkt ging es auf die Rücktour, die wiederum durch die Schleuse in Mirow führte, so dass die letzte Schleusenzeit im Auge behalten werden musste. Abends wurde im empfehlenswerten Restaurant „Seepromenade“ in Mirow gegessen.
Der letzte Rudertag ging über 30 km zum Schwarzen See über den Zotzensee, Vilzsee. Für die Steuerleute gab es heute besondere Herausforderungen durch die kurvenreichen Engstellen, flankiert von Schilfrohr und Ästen, zum Fehrlingsee. Mittag wurde am Kiosk am Schwarzen See gegessen. Es überraschte, dass an den Gewässern um Mirow fast jede kleine Gemeinde über ihren eigenen gepflegten Badestrand mit Spielplatz, Grillhütte usw. verfügte. Auch der 3. Tag wartete wieder mit fantastischem sonnigen Wetter bei maximalen 20°C auf. Den Abschluss der Rudertage bildete wie immer das Reinigen der Boote.
Nach einem ausgiebigen Barbecue am Abend auf dem Vereinsgelände ging es dann zurück zum Hotel. Die Abende wurden in unserem netten Hotel meist noch etwas länger. Hier wurden auch schon Pläne für 2021 geschmiedet. Die Ideen reichten von Strecken auf der Ruhr, Lahn bis hin zur Elbe. Lassen wir uns überraschen, wie die Ruderleitung entscheidet.
Abreise:
Am Morgen verabschiedeten sich die Gäste und Nordhorner nutzten den Tag noch für einen Ausflug an die Kleine Müritz nach Rechlin und an die Müritz , dem größten See innerhalb Deutschlands, zum Hafendorf. Vom Land aus konnten wir so noch Teilstrecken unserer Rudertour sehen.
Wir waren uns einig, die Rudertour hatte eine geglückte Mischung aus sportlichem Anspruch und geselligem Beisammensein für die Teilnehmer zu bieten. Auch gab es weder Personen- noch Sachschäden zu vermelden! Unser Dank gilt allen Organisatoren und der guten Stimmung aller Teilnehmer.
Gerhard Wessels, Ruderclub Leer